Sonnenaktivität übertrifft die Vorhersagen

Laut NASA nimmt die Sonnenaktivität zu und wird dies bis 2025 weiter tun, wenn sie ihren Höhepunkt erreicht. Das verspricht gute Voraussetzungen für die Nordlichter.

Als Galileo Galilei im frühen 17. Jahrhundert sein Teleskop auf den Weltraum richtete, entdeckte er einige dunkle Flecken auf der Sonne. Diese dunklen Bereiche werden „Sonnenflecken“ genannt und sind deshalb dunkel, weil sie fast 2.000 Grad Celsius kälter sind als die umliegenden Gase, die von einem sehr starken Magnetfeld beeinflusst werden.

Die Anzahl der Sonnenflecken – und somit das Aktivitätsniveau der Sonne – variiert stark.

„Die Aktivität der Sonnenflecken verläuft in Zyklen von durchschnittlich 11 Jahren“, sagt Anne Bruvold, die ansässige Astronomin im Nordnorwegischen Wissenschaftszentrum in Tromsø (Vitensenteret).

Der aktuelle Sonnenzyklus, der seit Beginn der Messungen im Jahr 1755 der 25. in Folge ist, begann im Dezember 2019. Damals war die Sonnenfleckenaktivität gering, doch laut NASA hat sich das Niveau schnell erhöht und ist bereits viel höher als vorhergesagt.

In einem Blogbeitrag der NASA ist zu lesen:

„Sonnenereignisse werden weiter zunehmen, je näher wir dem solaren Maximum im Jahr 2025 kommen. Dies wird sowohl unser Leben und unsere Technologie auf der Erde als auch Satelliten und Astronauten im Weltraum beeinflussen.“

Für die Satelliten ist dies nicht besonders positiv, da starke Sonneneruptionen sie beschädigen können, aber für alle, die die Nordlichter schätzen, sind das hervorragende Nachrichten.

Auroras werden durch den Sonnenwind verursacht

„Nordlichter entstehen durch einen Wind aus elektrisch geladenen Teilchen, die von der Sonne ausgehen und auf die Erdatmosphäre treffen. Wir nennen diesen Ausbruch Sonnenwind“, erklärt Anne Bruvold.

Je aktiver die Sonne ist, desto mehr Teilchen werden in die Erdatmosphäre geschleudert, und desto mehr Polarlichter bekommen wir.

„Wenn die elektrisch geladenen Teilchen der Sonne auf die Teilchen im Magnetfeld der Erde treffen, werden sie abgelenkt und fließen in Richtung Erde, wo sie in zwei ovalen Gebieten – eines um jeden der magnetischen Pole – auf die Erdatmosphäre treffen. Dort, wo der Sonnenwind die Erdatmosphäre erreicht, strahlt die Atmosphäre Licht in bestimmten Farben aus. Die Intensität des Lichts hängt davon ab, wie stark der Sonnenwind ist“, erklärt Bruvold.

Nordlichter kommen in mehreren Farben vor

Da die ansässige Astronomin des Vitensenteret in Tromsø lebt, ist sie ziemlich verwöhnt mit Polarlichtern, und es ist nicht so, dass sie jedes Mal nach draußen rennt, um den Nachthimmel zu bestaunen, wenn die natürlichen Neonfarben erscheinen.

„Aber den Himmel voller Polarlichter zu sehen, wenn viel Aktivität herrscht, ist beeindruckend. Am besten gefällt mir, wenn ich eine rosa-lila Farbe ganz unten unter dem grünen Licht sehen kann. Das passiert nur, wenn die Polarlichter sehr stark sind“, sagt Bruvold.

„Einmal habe ich sogar rote Polarlichter gesehen, was nicht einfach zu beobachten ist.“

Welche Farben wir am Nachthimmel sehen, hängt davon ab, mit welchen Gasen der Sonnenwind in der Erdatmosphäre kollidiert. Mit etwas Glück können Sie gelegentlich gelbe, blaue oder violette Polarlichter entdecken.

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